Para­graf 219a Abtrei­bungs­wer­be­ver­bot: Staats­an­walt­schaft klagt Ber­li­ner Ärz­tin­nen an

In Gie­ßen hat­ten Frau­en gegen §219a des Straf­ge­setz­bu­ches demons­triert. Foto: idea/​Gitt

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Ber­lin (idea) – Die Ber­li­ner Ärz­tin­nen Bet­ti­na Gaber und Vere­na Wey­er müs­sen sich vor Gericht ver­ant­wor­ten, weil ihnen die Staats­an­walt­schaft Wer­bung für Schwan­ger­schafts­ab­brü­che vor­wirft. Das berich­tet die Ber­li­ner Zei­tung „Tages­spie­gel“. Auf der Inter­net­sei­te der Ärz­tin­nen fin­de sich der Hin­weis: „Auch ein medi­ka­men­tö­ser, nar­ko­se­frei­er Schwan­ger­schafts­ab­bruch in geschütz­ter Atmo­sphä­re gehört zu unse­ren Leis­tun­gen.“ Damit ver­stie­ßen sie nach Ansicht der Ankla­ge­be­hör­de gegen Para­graf 219a des Straf­ge­setz­bu­ches, der „Wer­bung für den Abbruch der Schwan­ger­schaft“ ver­bie­tet. Die Gynä­ko­lo­gin­nen hät­te einem mög­li­chen Ver­fah­ren leicht ent­ge­hen kön­nen, wenn sie den Hin­weis von ihrer Inter­net­sei­te genom­men hät­ten, schreibt die Zei­tung. Ein ent­spre­chen­des Ange­bot habe die Staats­an­walt­schaft im Juni gemacht. Die Medi­zi­ne­rin­nen hät­ten abge­lehnt mit der Begrün­dung, ihre Pati­en­tin­nen hät­ten „ein Recht auf Infor­ma­ti­on“. Die Ärz­te­kam­mer Ber­lin hat die Ankla­ge­er­he­bung gegen Gaber und Wey­er kri­ti­siert. Das berich­tet das „Ärz­te­blatt“ (Ber­lin). Es wider­spre­che dem berech­tig­ten Infor­ma­ti­ons­an­spruch von schwan­ge­ren Frau­en, wenn sach­li­che Infor­ma­tio­nen über Schwan­ger­schafts­ab­brü­che ver­bo­ten wür­den, zitiert die Zeit­schrift den Kam­mer­prä­si­den­ten Gün­ther Jonitz.

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